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Königsnatter & Haltung


      




 
 
Systematische Übersicht der Gattung Lampropeltis:
Klasse Kriechtiere (Reptilia)
Unterklasse Schuppenkriechtiere (Lepidosauria)
Ordnung Eigentliche Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung Schlangen (Serpentes)
Zwischenordnung Nattern- und Vipernartige (Xenophidia)
Familie Nattern (Colubridae)
Unterfamilie Land- und Baumnattern (Colubrinae)
Gattung Königsnattern (Lampropeltis)
Art L. alterna (Alterna-Königsnatter)
Art L. caligaster
Art L. getula (Mexiko-Königsnatter, Kettennatter, Gewöhnliche Königsnatter)
Art L. mexicana (Mexikanische-Königsnatter)
Art L. pyromelana (Bergkönigsnatter)
Art L. ruthveni (Ruthvens Königsnatter)
Art L. triangulum
Art L. zonata









Die Königsnatter 

Haltungsrichtlinien


Die Königsnattern sind eine der schönsten Schlangen überhaupt. Sie besitzen sehr
leuchtende und intensive Farben. Es sieht außer in der Häutungsphase immer so aus,
als ob sie frisch lackiert sind. Sie besitzen einen schmalen, übergangslosen Kopf und
schwarze Knopfaugen. Auch sehen viele der Unterarten der Korallenschlange
sehr ähnlich, weswegen ich häufig gefragt werde, ob sie giftig ist. Natürlich sind die
Königsnattern nicht giftig. Sie  teilen sich in eine Vielzahl von Unterarten auf.
Die Lampropeltis triangulum Nelsoni, die ich unter anderem halte, wird in der
Regel 0,9 – 1,2 m lang. Sie ist in Nordamerika und Mexiko beheimatet.
Die Habitate (Lebensräume) dieser Nattern sind so unterschiedlich wie sie nur
sein können. Man kann sie in Sümpfen und Flusstälern genauso finden , wie in
Wäldern Bergen und sogar in Wüsten. Sie kann sich auf diese unterschiedlichen
Gegebenheiten gut einstellen, weswegen sie auch als Anfängerschlange
bezeichnet wird. Wenn man das Terrarium mal etwas feuchter macht, kommt sie
damit ebenso zurecht, wie ein Terrarium welches eine geringere Luftfeuchtigkeit hat.
Wichtig bei der Haltung von Königsnattern ist eine Tagestemperatur von 25 – 30°C
und eine Nachtabsenkung um 5-6 °C. Da die Königsnattern teilweise kanibalistische
Gelüste haben, ist eine Einzelhaltung anzuraten. Ich habe die Nattern nur in der
Paarungszeit zusammen. Den Rest des Jahres kommen sie strikt in Einzelhaltung.
In der Paarungszeit ist bei mir jedenfalls noch nie ein Unfall passiert, in der Form,
dass einer der beiden Partner den anderen zum fressen gern hatte, trotz teilweise
erheblicher Größenunterschiede. Um hier aber keinerlei Risiko einzugehen,
rate ich ausdrücklich zu einer Einzelhaltung dieser Tiere. Diese Schlangen sind in der
Regel recht aktiv und es bedarf schon einiger Zeit, sie an die Hand zu gewöhnen.
Mit der Zeit werden sie aber auch in der Hand ruhig. Manche Züchter und Halter
behaupten, dass die Königsnattern recht gerne beißen würden. Dieses kann ich nicht
bestätigen. Bis jetzt (toi toi toi) bin ich in all den Jahren noch nicht gebissen worden.
Wenn es wirklich einmal passieren sollte, ist man in der Regel selber Schuld,
weil man gewisse Grundregeln missachtet und die Schlange sich nur natürlich
verhalten hat. So sollte man nicht während der Fütterungszeit von oben in das
Terrarium fassen. Gefahr kommt für die Schlange meistens von oben und
so ist es in der Regel eine reflexartige Handlung, dass die Schlange beisst.
Oder sie denkt, dass die Hand, die auf sie zukommt, ein Futtertier ist.

Wenn man sich langsam und ruhig bewegt, erkennt die Schlange sehr schnell,
dass es sich nicht um einen Feind oder ein Futtertier handelt und verhält sich ruhig.
Eine gewisse Hektik kann man dieser Schlange jedoch nicht absprechen.
Selbst bei der Fütterung versucht sie die Maus mit dem Körper gegen den Boden zu
drücken, was sie teilweise sehr hektisch tut. Aber wie gesagt; man kann auch
eine Königsnatter an die Hand gewöhnen.

Als Futtertiere kommen alle Arten von Kleinsäugern in Betracht. Alle Arten von Mäusen,
Ratten, aber auch Echsen ,Vögel und Frösche werden nicht von ihr verschmäht
und wie gesagt, ab und zu auch mal eine Schlange. Eine Königsnatter kann sich
aber ohne Mangelerscheinungen zu zeigen, ausschließlich von Nagern ernähren.
Die Größe des Beutetieres richtet sich nach der Größe der Schlange.
Als Faustformel sollte das Futtertier nicht viel größer als der größte
Umfang der Schlange sein. Bei einer jungen Schlange reicht ein Pinky für 5-6 Tage.
Eine ausgewachsene Königsnatter sollte schon 1-2 Mäuse pro Woche bekommen.
Bei regelmäßigen Züchtungen sollten die Weibchen etwas mehr als die Männchen
gefüttert werden, da die Bildung der Eier der Schlange viel Energie kostet.
Man sollte die Menge des Futters nach der Kondition der Schlange einstellen.
Meist werden aber die Tiere zu ausgiebig gefüttert.
Eine Verfettung der Schlange ist die Folge.

 

Die Königsnattern sind in der Regel nachtaktiv. Man kann sie aber gelegentlich
auch am Tage im Terrarium umherstreifen sehen. Deshalb sollte man dem Tier auch
ausreichend Versteckplätze zur Verfügung stellen, damit sie sich in Ruhe
verkriechen und den Tag verschlafen kann. Diese Ruheplätze können aus
ungedrehten Blumentöpfen bestehen, in denen man ein Loch gesägt hat,
aus Baumrinde oder sonstigen höhlenartigen Gebilden. Sie sollten
aber in unterschiedlichen Bereichen des Terrariums platziert sein,
damit sich die Schlange aussuchen kann, bei welcher Temperatur und Feuchtigkeit
sie den Tag verbringen will. Mann wird sehr schnell erkennen, dass die Schlange
bestimmte Lieblingsplätze bevorzugt aufsucht. Da Schlangen wechselwarme Tiere sind,
nehmen sie immer ihre Umgebungstemperatur an. Daher sollte man ihr auch
unterschiedliche Temperatur- und Feuchtigkeitsbereiche anbieten.
Es sollte Bereiche geben, wo sie sich unter einem Heizstrahler aufwärmen kann –
der Bereich kann ohne weiteres bis über 30° C gehen – und Bereiche, in denen sie
sich wieder abkühlen kann. So kann sie sich immer den für sie optimalen Bereich
aussuchen. Die Beheizung des Terrariums kann über einen Strahler erfolgen,
über eine Heizmatte oder beides in Kombination. Jedoch müssen die Heizquellen
immer über einen Thermostaten geregelt sein. Es muss definitiv ausgeschlossen sein,
dass das Terrarium überhitzen kann. Den Fühler des Thermostaten bringe ich immer
im mittleren Bereich der Rückwand an. Nach neuer Installation des Terrariums –
natürlich noch ohne Schlangen – ermittle ich mittels eines Thermometers,
wie die Temperaturverteilung im Terrarium ist und regle dementsprechend nach.
Unbedingt zu achten ist darauf, dass sich die Schlange nicht um den
Heizstrahler schlängeln und sich Brandverletzungen zuziehen kann.
Heizstrahler sind grundsätzlich mit einem Drahtkorb zu schützen, da sie weit
über hundert Grad heiß werden können.

 Der Bodengrund der Terrarien besteht meistens aus Holzspänen oder Rindenmulch.
Feinere Späne können besser die Feuchtigkeit speichern und sind für feuchtere
Bereiche geeignet, gröbere sind entsprechend trockener. Auf Sand sollte im Allgemeinen
verzichtet werden, da sich der Sand zwischen sie Schuppen setzen und
Entzündungen hervorrufen kann. Ansonsten klettern Königsnattern sehr gerne.
Man sollte ihnen verschiedene Äste in das Terrarium stellen. Unbedingt ist auf eine
ausreichende Befestigung der Äste zu achten, dass sich die Schlange nicht durch
umkippendes Inventar verletzen kann. Auf natürliche Pflanzen sollte man generell
verzichten, da sie innerhalb kürzester Zeit platt gemacht werden. Wenn man Pflanzen
in das Terrarium einbringen will, sollte man auf künstliche zurückgreifen.
Ebenfalls sind Ruheplätze in unterschiedlichen Höhen angebracht, da im Terrarium
auch immer ein vertikales Temperaturgefälle vorhanden ist. So hat die Schlange
noch mehr Möglichkeiten, eine geeignete Stelle zu finden.

Zwingend erforderlich ist ein ausreichend großes Wassergefäß, in dem immer
frisches Wasser verfügbar sein muss. Die Haltung von Königsnattern sollte wie gesagt
in Einzelhaltung erfolgen. Da Schlangen in der Natur einzelgängerisch leben,
macht ihnen das nichts aus. Mit 1 - 1,5 Jahren können Königsnattern ohne weiteres
schon Geschlechtsreif sein. Es ist aber dringend davon abzuraten, Königsnattern
in diesem Alter zu verpaaren. Diese Tiere sind noch nicht so weit entwickelt,
dass eine Trächtigkeit problemlos verlaufen wird. Hier kann sich sehr schnell eine
Legenot einstellen und das Tier zu Grunde gehen.

 

 

Die Häutung

 

Bei Königsnattern kommt es häufiger vor, dass sie ein Bad nehmen, besonders kurz
vor der Häutung. Dann liegen sie oft stundenlang bzw. tagelang in den Wassergefäßen.
Dadurch wird die Häutung erleichtert. Allgemein sollte man in der Zeit der Häutung
die Luftfeuchtigkeit etwas erhöhen. Dieses kann man leicht mit einer Blumenspritze
erreichen, indem man das Terrarium mit einem feinen Sprühnebel überzieht.
Einige Tage vor der Häutung bekommt die Schlange eine milchige Färbung der
Haut, was bei den Königsnattern besonders leicht zu sehen ist, weil sie ja sonst
so leuchtende Farben besitzen.. Besonders gut zu sehen ist sie an der Eintrübung
der Augen und an der Unterseite der Schlange. Jetzt lagert die Schlange Flüssigkeit
unter der Haut ein, um sie leichter abstoßen zu können. Aus diesem Grund sollte man
eine Schlange nicht während der Häutung füttern, da die Schlange zur Verdauung
viel Flüssigkeit braucht, die dann für die Häutung nicht mehr zur Verfügung steht.
Kurz vor der Häutung werden die Augen wieder etwas klarer, weil jetzt die
Flüssigkeit wieder resorbiert wird. Die Schlange sieht fast wieder normal aus.
1-2 Tage danach fängt die Schlange an, sich mit dem Kopf  an Gegenständen zu
reiben und die Haut abzustreifen. Dieses beginnt am Kopf, wo die Haut aufplatzt.
Hat die Schlange erst einmal einen Anfang gefunden, kriecht sie zwischen
Gegenständen umher, um die Haut an den Gegenständen zu verhaken.
Bleibt die Haut irgendwo hängen, ist es für die Schlange leicht, sie durch
weiter kriechen ganz abzustreifen. Dieses „Natternhemd“ sollte man sich
sehr genau anschauen, ob die Augenlieder die sich bei Schlangen mit häuten,
auch vorhanden sind. Besonders ist auch auf die vollständige Häutung der S
chwanzspitze zu achten. Häufig bleibt ein kleiner Rest hängen.
Dieser Rest trocknet ein, und verhindert auch bei der nächsten Häutung ein
vollständiges abstreifen. Dadurch kann es  kommen, dass durch das
Eintrocknen der Hautreste die Blutgefäße in der Schwanzspitze abgedrückt
werden und die Schwanzspitze abstirbt. Bietet man der Schlange in der
Zeit vor der Häutung die optimalen Bedingungen, dann wird sie sich aller
Wahrscheinlichkeit nach in einem Stück häuten. Wie sich die Schlange
häutet, ist mit ein Indiz dafür, ob die Haltungsbedingungen optimal
gewesen sind. Sind es nur Fetzen, die die Schlange verliert, ist davon
auszugehen, dass die Bedingungen nicht so optimal gewesen sind.
Ein Maß für die Länge der Schlange ist das Natternhemd, wie die
abgestreifte Haut auch genannt wird, nicht, da sich bei der Häutung
die alte Haut um bis zu 50% dehnt.

 

Winterruhe

 

Wie bei den meisten Tieren tickt auch bei der Königsnatter die innere Uhr in
Gefangenschaft weiter. Auch sie sollte zu ihrem Wohlbefinden einen bestimmten J
ahresrhythmus spüren. Wie ich eingangs beschrieben habe, ist das
Verbreitungsgebiet der Königsnatter relativ groß, so dass auch die klimatischen
Bedingungen sehr unterschiedlich sind. Daraus kann man auch die Bedingungen
für die Terrarienhaltung ableiten. Ein gewisses Maß an jahreszeitlichen
Licht-, Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen sollte man schon einstellen.
Für eine Zucht ist aber ein kompletter Jahreszyklus mit Winterruhe einzuhalten.
In dieser Zeit können sich die Schlangen erholen und die Männchen brauchen
diese niedrigen Temperaturen um die Spermien ausbilden zu können. Obwohl
die Nachzucht von Königsnattern nicht sonderlich schwierig ist, hat man nach
einer Winterruhe die besten Voraussetzungen.Voraussetzung für eine
Winterruhe ist selbstverständlich, dass die Schlange vollkommen gesund ist
und einen normalen Gesamteindruck hinterlässt. Durch die stark
herabgesetzten Körperfunktionen wäre die Schlange Infektionen
und Parasiten schutzlos ausgeliefert. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, i
st dringend von einer Winterruhe abzuraten. Im November beginnt man die
Temperatur etwas abzusenken und die Beleuchtungsdauer zu verkürzen.
Die letzten 3-4 Wochen vor der Winterruhe darf nicht mehr gefüttert werden.
In der „kalten Periode“ verlangsamen sich alle Körperfunktionen und die
Verdauung wird ganz eingestellt. Der Darm der Schlange muss komplett
geleert sein, da sonst die Exkremente in der Schlange anfangen zu faulen,
was den Tod der Schlange bedeutet. Untergebracht wird die Schlange in
einer ausreichend großen Plastikbox mit Einstreu und einer Wasserschale,
da die Tiere auch in der Winterruhe trinken. Eine Beleuchtung ist nicht erforderlich.
  Nach dieser Zeit wird die Temperatur im Dezember auf 8-15 Co abgesenkt.
Frost ist für die Kornnatter tödlich. Es sollte daher ein geeigneter
Ort gefunden werden, der eine derartige Absenkung bis in den Frostbereich
verhindert und eine einigermaßen gleichmäßige Temperatur gewährleistet.   
Bei dieser niedrigen Temperatur verbleibt die Schlange 2-3 Monate. In dieser
Zeit muss natürlich regelmäßig nach dem Tier geschaut werden.
Im März / April wird die Temperatur in umgekehrter Reihenfolge
langsam erhöht, bis die normale Terrarientemperatur erreicht ist. Hat sich
die Schlange wieder einige Tage an diese Bedingungen gewöhnt, kann auch
wieder gefüttert werden. Ich füttere die Tiere noch einige Wochen,
bis ich sie zur Paarung zusammen lasse.


Die Zucht


Königsnattern zu halten und ihr Wesen und ihre Verhaltensweise zu beobachten ist
schon ein interessantes Hobby. Diese Tiere auch zu vermehren ist noch um ein
vielfaches  aufregender. Obwohl die Königsnatter nicht vom Aussterben bedroht
ist, sind Nachzuchten auch bei diesen Tieren sinnvoll um den Bedarf an
Terrarientieren mit den Nachzuchten komplett abdecken zu können. Jedoch
sollte man hierbei sehr gezielt und bedacht vorgehen, um den Markt
nicht noch zusätzlich mit Tieren zu überschwemmen, die keiner haben
möchte und die den Preis so weit runter drücken, das das Individium
nicht mehr geschätzt wird, sondern nur als billige Ramschware angesehen wird,
bei der man sich überlegt, ob sich ein Tierarztbesuch lohnt, oder ob es nicht
billiger ist, sich in Todesfall eine neue Schlange zu kaufen.

Voraussetzungen für die Zucht ist weiterhin ein gut genährtes, gesundes
Weibchen mit einem Gewicht um die 200 g. Oftmals werden die Schlangen
zu früh verpaart. Die Bildung der Eier entzieht dem Weibchen so viel Energie,
dass sie, wenn sie zu jung verpaart wird, derart geschwächt wird, dass sie
für ihr ganzes Leben im Wachstum zurückbleibt, oder im schlimmsten
Fall zu Tode kommt. Deshalb ist eine gute konditionelle Erscheinung unabdingbar.
Bei Männchen ist diese Größe nicht erforderlich, da es für das Männchen
nicht so energiezehrend ist. Ob das Männchen zu dem Weibchen
gesetzt werden sollte, oder umgekehrt wird teilweise heftig diskutiert.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Männchen in der Regel die
aktiveren Partner sind und so setze ich die Männchen immer zu den
Weibchen. Das Männchen kriecht auf das Weibchen und führt den
Hemipenis in die Hemiclitoris des Weibchens ein. Die Geschlechtsorgane
sind bei den Schlangen immer paarweise ausgelegt. Männchen haben i
mmer 2 Hemipeniss und die Weibchen immer 2 Hemiclitoren.
Bei der Paarung wird aber immer nur eine Seite benutzt. Die Paarung
kann sich über einige Minuten bis zu einigen Stunden hinziehen und
über mehrere Wochen regelmäßig erfolgen.

 

Die Eiablage

Die fortschreitende Trächtigkeit erkennt man daran, dass die Schlange
immer stärker an Umfang zunimmt. Es sieht so aus, als ob die Schlange ein zu
großes Futtertier gefressen hat. Die Haut bzw. die Schuppen dehnen sich und
es erscheint die helle Haut zwischen den Schuppen. Die meisten Königsnattern
stellen während dieser Zeit jegliche Futteraufnahme ein. Falls sie wider
erwarten dennoch fressen sollte, kann man sie auch füttern. Man sollte
aber darauf achten, dass man nicht zu große Futtertiere anbietet,
was auf Grund der schon großen Leibesfülle der Schlange leicht einzusehen ist.
Am Anfang der Trächtigkeit kann das Futtertier etwas größer sein, zum Ende
der Tragzeit sollte man die Fütterung dann einstellen, um die Schlange
nicht noch über Gebühr zu beanspruchen. Die Trächtigkeitsdauer einer
Königsnatter kann sehr variabel sein. Bei mir haben Königsnattern
schon nach 35 Tagen wie auch nach 70 Tagen ihre Eier gelegt.
Aus beiden Gelegen sind ganz normale Jungtiere geschlüpft.
Ein großer Einflussfaktor für die Tragezeit ist die Haltungstemperatur,
sie kann die Zeit erheblich verkürzen oder auch verlängern. Die normale
Trächtigkeit liegt aber bei 55 Tagen.  Da die Königsnatter, wie die Mehrzahl
aller Schlangen auch eierlegend (ovipar) und die Zeit bis zur Eiablage
sehr variabel ist, muss relativ früh ein geeigneter Eiablageplatz eingerichtet
werden. Der späteste Zeitpunkt zum Einrichten ist die Häutung der Schlange,
die in der Regel 2 Wochen vor der Eiablage geschieht. Um die Schlange an den
Eiablageplatz zu gewöhnen, sollte er aber schon 1 Woche früher
eingerichtet werden. So eine Eiablagebox kann eine Plastikschale mit Deckel
sein, in den man ein Loch geschnitten hat, oder aber nur ein umgestülpter
Blumentopf. Wichtig ist ein geeignetes Substrat zu verwenden, welches
auch die notwendige Feuchtigkeit zur Verfügung stellt.
Das kann aus Vermiculit oder auch aus Shpagnum Moos bestehen,
welches man vorher angefeuchtet hat. Diese Substrate sollten leicht feucht
sein aber auf keinen Fall nass. Notfalls reicht auch ein Blumentof mit leicht
feuchter Erde um den Zweck zu erfüllen. Vor der Eiablage sollte man sich
überlegen, ob man die Eier im Terrarium belassen will oder eine
künstliche Inkubation durchgeführt werden soll. Belässt man die Eier
im Terrarium, muss man ständig für die richtigen Bedingungen bei den
Eiern sorgen. Es muss eine Luftfeuchtigkeit über 90 % und eine
Temperatur von ca. 28 °C herrschen. Ebenfalls muss darauf geachtet werden,
dass die Schlange die Eier später nicht mehr in der Lage verändert, da sonst die
Embryonen ertrinken würden. Von einigen Stunden nach der Eiablage
bis zum Schlupf darf die Lage nicht mehr verändert werden.
Im Gegensatz zu den Vogeleiern , die durch ständige Drehungen ein
Verwachsen des Embryos mit der Eihaut verhindern sollen, so ist
dieses bei den Reptilien normal. Der Dotter im Ei ist schwerer als Eiweiß
(Zytoplasma) und sinkt ab. Somit treibt der Embryo an die Oberseite d
es Ei und setzt sich dort fest. Würde jetzt die Lage des Ei verändert
werden, sinkt der Dotter auf den Embryo und er ertrinkt. Um diese
Risiken zu vermeiden, ist auf alle Fälle eine künstliche Inkubation vorzuziehen.

Die Inkubation

Um aber ein unabsichtliches Verändern der Lage zu vermeiden, falls die
Eier nicht in einer Traube zusammen kleben, markiere ich die Oberseite
der Eier immer mit einem ungiftigen Filzstift. So kann ich die Eier im
Inkubator immer in die richtige Lage bringen. Einen Inkubator kann man l
eicht selber bauen. Im Internet gibt es viele Bauanleitungen, so
dass ich hier nicht näher darauf eingehen möchte. Ganz einfach
und höchst zuverlässig ist ein Inkubator nach der Aquarium Methode.
Man überführt die Eier in einen geeigneten Behälter (Plastikbecher)
der mit feuchtem Moos oder noch besser mit Vermiculit halb gefüllt ist.
Die Eier werden in den Behälter mit dem Vermiculit gelegt, und bis zur
Hälfte eingegraben. So kann ein genügender Feuchtigkeitsaustausch
vom Substrat durch die Eischale in das Ei stattfinden. An dieser Stelle
sei aber noch einmal darauf Aufmerksam gemacht, dass das Substrat
nicht nass, sondern nur leicht feucht sein darf, da sonst das Ei verfault.
Ist alles richtig gemacht, wird das Ei in den folgenden Tagen an Umfang
zunehmen. Es nimmt Feuchtigkeit aus dem Substrat auf. Ein Ei sollte
zumindest in den ersten Wochen immer voll und prall aussehen und
erst einige Tage vor dem Schlupf einfallen. Bekommt es schon
vorher starke Dellen, ist das Substrat zu trocken. Schnelle
Abhilfe kann man schaffen, indem man ein leicht feuchtes Tuch
über die Eier legt und gleichzeitig das Substrat etwas anfeuchtet.
Es darf aber kein Tropfen Wasser auf die Eier spritzen,
da sind sie sehr empfindlich. Die optimalen Inkubationsbedingungen l
iegen bei Königsnattern zwischen 27°C und 29 °C und die
Luftfeuchtigkeit sollte immer über 90 % liegen. Im Laufe der
Inkubation sollten die Eier immer schön weiß und prall bleiben.
Erst in den letzten Tagen vor dem Schlupf fallen die Eier ein.
Teilweise haben sie so starke Dellen, dass man sich nicht vorstellen
kann, dass in diesen Eiern noch eine Schlange Platz hat.
Das ist aber normal und zeigt an, dass es nicht mehr lange dauern kann.
Einige Tage später sieht man längliche Schnitte in den Eischalen.
Diese werden von den Schlangen mit ihrem Eizahn gemacht.
Sie ritzen die Eischale an mehreren Stellen an und meist tritt an
diesen Stellen etwas Eiweiß aus. Oft kann man auch beobachten,
dass dort Luftblasen entstehen. Dieses zeigt an, dass die Jungschlangen
auf Luftatmung umgestellt haben. Oft zeigt sich schon ein Köpfchen aus
dem Schlitz. Die Schlange betrachtet ihre neue Umgebung erst einmal aus
einer für sie gewohnten Umgebung und hat noch keine Eile, aus dem
schützenden Panzer  heraus zu kriechen. Das kann 1-3 Tage dauern
und man sollte der Schlange ihre Zeit dazu lassen. Ist sie soweit, den
Schritt ins Leben zu vollziehen, wird sie es alleine schaffen.
Die Zeit dient vor allem dazu, noch den restlichen Eidotter aufzunehmen,
was für die Schlange besonders wichtig ist, da es für sie die
Nahrungsreserve für die ersten Tage bedeutet. Nicht alle Eier
kommen zum Schlupf. Bei einigen wartet man vergebens.
Macht man die Eier dann auf, kann man häufig voll ausgebildete
Schlangen vorfinden, die es nicht geschafft haben, die Eischale
zu durchbrechen. Hier kann man lange darüber philosophieren,
ob man die Eischalen vorher aufschneiden soll oder nicht.
Soll man der Natur ihren Lauf lassen oder nicht. Oft kann man
aber feststellen, dass tote Schlangen in den Eiern Defekte aufweisen,
die sie lebensunfähig machen, oder zumindest stark behindern würden.
Wer hat dann die Kraft, eine missgebildete Schlange zu töten?
Wie man hierbei vorgeht, muss jeder für sich entscheiden, es gibt
für beide Seiten ein Für und Wider.
Weitere Informationen finden Sie unter Baumpython - Inkubation.

 

Die Aufzucht

Sind die Schlangen geschlüpft, werden sie in einzelne Behälter überführt.
Hier benutze ich Kunststoffboxen, die ich mit Küchenpapier auslege und
anfeuchte. Jungschlangen sollten immer etwas feuchter gehalten werden.
Dazu kommt noch ein Wassergefäß und eine Versteckmöglichkeit.

So werden die kleinen Schnürsenkel bei ca. 28 °C in den ersten Wochen gehalten.
Nach einigen Wochen  senke ich die Nachttemperatur etwas ab. Gefüttert werden
die Jungschlangen erst einige Tage nach der ersten Häutung, die ca. nach
10 bis 15 Tagen stattfindet. Vorher werden die Kleinen kaum Nahrung aufnehmen.
Danach sollte man versuchen, den Tieren eine aufgetaute oder frisch getötete
1 Tag alte Maus anzubieten. Viele werden sofort fressen, aber bei einigen wird
es zum Geduldspiel. Hier sollte man aber nicht verzweifeln und mit Ruhe an die
Sache gehen. Die Kleinen müssen erst einmal die Scheu vor dem Pinki
überwinden und das Zupacken und das Fressen lernen. Lassen Sie
ihnen Zeit dazu. Gefüttert wird dann alle 5 – 7 Tage eine
kleine Maus. Die Maus sollte immer dem größten Durchmesser der
Schlange entsprechen. Das kann als Anhaltspunkt dienen und damit kann
man eigentlich nichts verkehrt machen. Verträglicher für die Schlange sind auf
alle Fälle lieber zwei kleine Mäuse, als eine zu große.

 


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